Rio Olympics – From the other side

Kurz vor meinem Abflug aus Rio und dem Ende der Olympischen Spiele könnt ich jetzt auch mein Fazit schreiben. Könnte ich. Ich geh aber durch die Straßen von Rio. Dieser pulsierenden Stadt. Die sich in der olympischen Zeit wahrscheinlich von einer anderen Zeit gezeigt hat, als sie in Wirklichkeit ist. Die hohe Militär- und Polizeipräsenz wird nach dem Abzug der olympischen Fernsehkameras wieder der vorherrschenden Korruption weichen.

Noch schau ich aber lieber dem spielenden Jungen auf der Straße zu, der bevor er sein Seil in die Flüssigkeit taucht, die Hoffnung auf eine schöne, große Seifenblase hat. Auf etwas Besonderes. Einzigartiges. Und dann ist sie da. Die Seifenblase. Man schaut ihr zu wie sie schwebt. Staunt. Macht ein Foto. Sieht das Schöne. Konzentriert sich nur auf sie. Blendet das Rundherum aus. Im gleichen Moment denkt man sich jedoch, die Seifenblase könnte noch größer sein. Noch länger fliegen. Vielleicht einzigartiger sein. Mitten in den Gedanken und eingenommen von der Seifenblase zerplatzt sie. Plötzlich aber leise. Aus der Traum. Das Rundherum beginnt sich zu schärfen und man bemerkt – es war nur eine Seifenblase. Aufgeblasen inmitten einer Welt, die sie zum Zerplatzen bringt.

In den 3 Wochen, eigetaucht in die olympische Seifenblase, hab ich als Event-DJ beides erlebt. Die schönen, in die weite Welt hinaus geschickten Hochglanzbilder. Den Traum, der Wirklichkeit wurde. Das Leben des olympischen Spirits. Und das Rundherum. Wahrscheinlich braucht es Beides.

Der Junge taucht inzwischen sein Seil wieder in die Flüssigkeit. Man sieht seine Freude Seifenblasen schweben zu lassen.